Nach dem der Landtag useren Antrag auf Ausrufung des Klimanotstands abgelehnt hat, möchten wir es mit einer Unterschriftenaktion noch einmal versuchen. Gemeinsam mit einigen SchülerInnen aus dem WIKU und hoffentlich ganz vielen weiteren Menschen möchten wir möglichst viele Unterschriften sammeln um unserer Forderung Nachdruck zu verleihen.
Volle Formulare können gerne per Post retourniert werden, an
Fridays for Future Graz, z.Hd. Thomas Eitzenberger,
Schillerstraße 42,
8111 Gratwein-Straßengel
Anbei der Wortlaut der Petition:
Sehr geehrte Frau Landtagsabgeordnete!
Sehr geehrter Herr Landtagsabgeordneter!
Seit mehr als einem halben Jahr folgen zehntausende Menschen österreichweit dem Aufruf der Klimagerechtigkeitsbewegung „Fridays For Future“ und gehen auf die Straße. Sie forderten und werden auch in Zukunft fordern, dass der Nationalrat und die Bundesregierung, die Bundesländer, die Städte und die Gemeinden sofort, effizient und konsequent handeln, damit die drohende Klimakatastrophe abgewendet werden kann. Es geht um unsere Zukunft und die Lebensmöglichkeiten zukünftiger Generationen.
Wir als junge Menschen sprechen aus, was uns allen schon lange bewusst ist. Es ist höchste Zeit zu handeln: Der Mensch hat bereits Klimaveränderungen mit irreversiblen Folgen verursacht, welche weltweit zu spüren sind. Die globalen Temperaturen sind gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter um 1°C gestiegen, weil die Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre durch menschliche Aktivitäten unnatürlich stark angestiegen ist. Aufgrund lokaler Gegebenheiten beträgt der bereits erfolgte Temperaturanstieg im Alpenraum sogar über 2°C. Um eine unkontrollierbare globale Erwärmung mit nicht absehbaren Folgen zu verhindern, ist es unerlässlich, die Treibhausgasemissionen schnellstmöglich massiv zu reduzieren. Überall auf der Welt und ganz besonders auch in Österreich, da wir als Land mit großem Wohlstand und hohem Energieverbrauch mit gutem Beispiel vorangehen können und sollen.
Die Weltbank schätzt, dass in den kommenden 30 Jahren die Zahl der Klimaflüchtlinge auf über 140 Millionen Menschen ansteigen wird. In Österreich ist die Klimakrise schon heute zu spüren. Bereiche, wie zum Beispiel die Landwirtschaft und der Wintertourismus, sind direkt von den Folgen betroffen. Auch viele Tiere leiden darunter, Artensterben und Biodiversitätsverluste werden beschleunigt. Wetterextreme und Naturkatastrophen treten durch die Klimakrise häufiger und in größerer Intensität auf. In den Jahren 2013, 2015, 2017 und 2018 gab es in Österreich mehr Hitzetote als Verkehrstote, die vergangenen 4 Jahre waren die wärmsten seit Beginn der Messgeschichte.
Die Klimakrise ist also nicht bloß eine Klimakrise: Sie ist eine Wirtschafts-, Sicherheits-, Menschenrechts-, Artenschutz- und Friedenskrise.
Konkretes Handeln jeder einzelnen Person ist wichtig, es kann und soll aber nicht erwartet werden, dass die Lösung dieser Krise alleine durch Eigenverantwortung und von Einzelpersonen erreicht wird. Daher braucht es jetzt auf kommunaler Ebene, Landes-Ebene, nationaler und internationaler Ebene wirksame Maßnahmen, um dieser bereits beginnenden Katastrophe entgegenzuwirken. Die aktuellen Pläne und Maßnahmen reichen bei weitem nicht aus, um die Erwärmung global bis 2050 auf die angestrebten 1,5°C Durchschnittstemperatur zu begrenzen. Deshalb ist es wichtiger denn je, jetzt zu handeln!
Hiermit übermittelt die „Fridays For Future“ Bewegung in Graz die Petition zur Ausrufung des Klimanotstands im steirischen Landtag
- Der steirische Landtag erklärt den Klimanotstand und beschließt damit, die Eindämmung der Klimakrise und ihrer schwerwiegenden Folgen als Aufgabe von höchster Priorität wahrzunehmen. Der Landtag wird verpflichtet, rasch Gegenmaßnahmen zum Beschluss vorzulegen, welche den Ausstoß von Treibhausgasen nachweislich und massiv verringern (Netto-Null-Emissionen bis 2030 auf Bundesebene), den Menschen Alternativen zum fossilen Energiesystem anbieten und die Aufheizung der Steiermark deutlich reduzieren.
- Der steirische Landtag wird alle bestehenden und neuen Gesetze, Verordnungen bzw. Aktivitäten der Steiermark auf die Auswirkungen auf das Klima sowie die ökologische, soziale und ökonomische Nachhaltigkeit überprüfen und, wo immer notwendig, diese Regelungen so anpassen, dass sie die Ursachen der Klimakrise und deren Folgen abschwächen.
- Der steirische Landtag orientiert sich bei zukünftigen Maßnahmen zur Bekämpfung der Klimakrise an den Berichten des „Intergovernmental Panel on Climate Change“ (IPCC) und „Austrian Panel on Climate Change“ (APCC). Dies gilt insbesondere in Bezug auf Raumordnung, Raumplanung, Verkehrsplanung, Energieversorgung, Investitionen zur Reduktion von Treibhausgas-Emissionen und der Abschaffung von klimaschädlichen Subventionen.
- Der steirische Landtag fordert den Nationalrat und die Bundesregierung auf, den Klimanotstand auf nationaler Ebene zu erklären und die Bevölkerung Österreichs umfassend über die Klimakrise, ihre Ursachen und Auswirkungen sowie über die Maßnahmen, welche gegen die Klimakrise ergriffen werden, zu informieren.
Die Ausrufung des Klimanotstands ist keine juristische Grundlage für die Ableitung kritischer Notstandsmaßnahmen. Der Begriff „Klimanotstand“ ist symbolisch und als verbindliche politische Prioritätensetzung zu verstehen. Er ist bereits in einigen Ländern und Regionen aktiv, wie etwa in Schottland, Großbritannien, Katalonien, Basel, Konstanz, Zürich, New York, Innsbruck, Traiskirchen und Vorarlberg.

Kontakt:
Fridays For Future Graz
Email: graz@fridaysforfuture.at
Website: graz.fridaysforfuture.at
Und hier sind die PDFs für die Unterschriftsformulare:
Da wir der Meinung sind, dass gerade die Menschen, welche noch NICHT wahlberechtigt sind ihre Stimme erheben dürfen sollten, machen wir auch ein Formular für jüngere Menschen verfügbar. Bitte beim Sammeln darauf achten und die beiden NICHT vermischen!
Wäre super, wenn man es auch elektronisch signieren könnte.
Finden wir auch, leider ist dies in der Steiermark nicht möglich 🙁
Diesem Beispiel sollten möglichst alle Gemeinden – weltweit – folgen, wenn fff Erfolg haben soll!
Meine Klimaschutz-Vorträge beginnen mit Erich Kästner:
Wenn es so weitergeht, wird es auf keinem Fall so weitergehen!
Weiter mit Erich Kästner:
Später war es zu spät!
Begleitet von diesen Zitaten stärke
ich mit vielen Mitstreitern die Klimaschutz-Arbeit der Jungen von fridaysforfuture.
Unser heutiger Klimaschutz-Einsatz wäre nicht notwendig gewesen, hätten wir früher auf unser Paradies Erde, auf Gottes Schöpfung mehr geachtet!
Liebe Fridaysforfuture-Kinder, liebe Jugendliche, eure Ausgangslage im Juni 2019 ist 36 Grad. Meine Ausgangslage, als ich so alt war wie ihr, war im Juni max. ca. 26 Grad.
Für diesen Unterschied will ich euch heute um Vergebung bitten! Ich bitte euch im Vergebung für meine oft achtlose Lebensweise. Ich bekenne mich, stellvertretend für viele „Ältere“ persönlich schuldig an der Welt-Klima-Katastrophe. Schuldig an eurem Leid, an eurer schwierigen Zukunft.
Ich habe zu spät begonnen, massiv gegenzusteuern. Ich habe trotz nahezu CO2 freiem Betrieb, Klimaschutz-Auszeichnungen oder Referententätigkeiten für’s Ministerium viel zu wenig für euch getan! Mein restliches Leben ist für Klimasschutz-Einsätze, ist für euch reserviert!
Bitte kämpft weltweit und mit vollstem Einsatz weiter.
Wir von PFF, S4F, T4F … stehen hinter euch! Danke Greta, Danke euch fff. Danke an viele umkehrende Politiker. Sie haben bereits die aufziehende Gefahr für die Demokratie erkannt. Danke an klimabewusste Private, an nachhaltige Unternehmer, Danke für neue Arbeitsplätze in innovativen, CO2 freien Gewerbe- und Industriebereichen. Es geht, siehe die Vorbilder, packen auch wir es an!
Ich bin dabei!
Ernst Walter Schrempf, kommunaler Klimaschutzbeauftragter, Schloss Thannegg, 1. Klimanotstand Österreichs, Initiator des 1. Klimanotstandes in einer österreichischen Gemeinde.